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Aktuelles | Beiträge ab Seite 2

Gesundheitspolitik
Kassengutachter warnt vor verbotenem "Babyfernsehen"

Kassengutachter warnt vor verbotenem „Babyfernsehen“

Der Chef des Medizinischen Dienstes, Stefan Gronemeyer, warnt werdende Eltern vor unnötigen Ultraschalluntersuchungen. „So nett es sein mag, den Nachwuchs in Farbe und 3D zu sehen: Seit 2021 sind medizinisch nicht begründete Ultraschalluntersuchungen des Embryos verboten“, sagte Gronemeyer dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Der Embryo solle schließlich keiner unnötigen Strahlung ausgesetzt werden.
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Medizin
Mütterlicher Diabetes Typ 1 kann Kinder vor Erkrankung schützen

Mütterlicher Diabetes Typ 1 kann Kinder vor Erkrankung schützen

Kinder mit einer familiären Vorgeschichte von Typ-1-Diabetes haben ein deutlich erhöhtes Risiko, selbst zu erkranken. Dennoch entwickeln Kinder von Müttern mit T1D seltener die Erkrankung als jene, deren Väter oder Geschwister betroffen sind. Forschende haben nun spezifische epigenetische Veränderungen im Blut von Kindern identifiziert, deren Mutter während der Schwangerschaft Typ-1-Diabetes hatte. Einige dieser Veränderungen werden mit einem reduzierten Risiko für Inselautoimmunität verbunden. Die in Nature Metabolism veröffentlichte Studie entstand in Zusammenarbeit zwischen Helmholtz Munich, der Globalen Plattform zur Prävention des Autoimmunen Diabetes (GPPAD) und der Technischen Universität Dresden
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RSV
Bereit für den kommenden Winter: RSV-Prophylaxe in der Praxis angekommen
RSV-Infektionen bei Säuglingen und Kleinkindern

Bereit für den kommenden Winter: RSV-Prophylaxe in der Praxis angekommen

Seit Sommer 2024 empfiehlt die STIKO (Ständige Impfkommission) die Immunisierung gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) mit Nirsevimab für alle Neugeborenen und Säuglinge einer RSV-Saison. In der letzten Wintersaison 2024/2025 wurde das Ziel, die Häufigkeit schwer verlaufender RSV-Erkrankungen zu verringern, bereits erreicht: Die Halbierung der RSV-Inzidenz bei den unter Einjährigen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zeigt, dass die Prophylaxe breit eingesetzt wurde.
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Schwerpunkte
Lachgas: Von der Medizin zur Partydroge

Lachgas: Von der Medizin zur Partydroge

In deutschen Arztpraxen und Kliniken gehört Distickstoffmonoxid (N₂O) seit Jahrzehnten zum etablierten Instrumentarium der Schmerztherapie und Anästhesie. Die Substanz überzeugt durch ihre einzigartige Pharmakokinetik: Schneller Wirkungseintritt gepaart mit ebenso rascher Elimination macht sie zu einem wertvollen Werkzeug bei kurzen Eingriffen und der Behandlung akuter Schmerzzustände [1]. In den letzten Jahren hat sich die unter Konsumierenden als „Lachgas“ bekannte Substanz jedoch vor allem zu einer der Partydrogen Europas entwickelt. Sie führt zu intensiven, aber kurzzeitigen Rauschzuständen mit euphorisierenden und bewusstseinsverändernden Eigenschaften. Hinzu kommt die scheinbare Harmlosigkeit – eine Fehleinschätzung, die durch die legale Verfügbarkeit über Lebensmittelhändler verstärkt wird. Besonders beunruhigend aus medizinischer Sicht ist die Marktentwicklung: Während ursprünglich kleine Sahnekapseln den Konsum prägten, dominieren heute Großgebinde mit bis zu mehreren Kilogramm Inhalt den Handel [1]. Diese Mengen ermöglichen exzessiven Dauerkonsum – mit Folgen, die zunehmend in deutschen Notaufnahmen und neurologischen Abteilungen sichtbar werden.
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Medizin
Long-COVID: Zwei Botenstoffe verursachen anhaltende Entzündungen in der Nasenschleimhaut

Long-COVID: Zwei Botenstoffe verursachen anhaltende Entzündungen in der Nasenschleimhaut

Ein Forschungsteam hat neue Einblicke in die Entstehung des Post-COVID-Syndroms gewonnen. Die Wissenschaftler:innen kombinierten modernste Einzelzell-Transkriptomik (scRNA-seq) mit zellbiologischen Modellen. So konnten sie die zellulären und molekularen Mechanismen entschlüsseln, die hinter den langwierigen Beschwerden vieler Betroffener stehen. Die Studie identifizierte zwei Botenstoffe, die in der Nasenschleimhaut dauerhaft eine Entzündung auslösen. Dieser Entzündungsprozess hemmt offenbar die Regeneration des Gewebes und trägt somit zur anhaltenden Symptomatik bei Post-COVID bei. Die Ergebnisse sind nun im Fachjournal Nature Communications veröffentlicht [1].
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Gesundheitspolitik
Expert:innen für bessere Grundlagen des Krisenmanagements

Expert:innen für bessere Grundlagen des Krisenmanagements

Als Lehre aus der Corona-Pandemie haben sich Expert:innen für Verbesserungen bei Rechtsgrundlagen und Abwägungsentscheidungen zum Eindämmen künftiger Gesundheitskrisen ausgesprochen. Über einschneidende Maßnahmen gegenüber Bürger:innen sollte der Bundestag als unmittelbar vom Souverän legitimiertes Organ die Entscheidung treffen, sagte die Rechtswissenschaftlerin von der Universität Jena, Anika Klafki, in einer Anhörung der Bundestags-Kommission zur Aufarbeitung der Pandemie.
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Medizin
SERENA-Studie: PsA-Prävention mit Secukinumab bei Plaque-Psoriasis-Patient:innen mit Nagelbeteiligung

SERENA-Studie: PsA-Prävention mit Secukinumab bei Plaque-Psoriasis-Patient:innen mit Nagelbeteiligung

Bei Patient:innen mit Plaque-Psoriasis und Nagelbeteiligung entwickeln 20 bis 30% eine Psoriasis-Arthritis (PsA) [1]. Nagelveränderungen gelten als wichtiger Risikofaktor und können der Gelenkerkrankung Jahre vorausgehen. Eine neue Analyse der SERENA-Studie wies nun nach, dass die Behandlung mit dem Interleukin (IL)-17A-Inhibitor Secukinumab das Risiko einer PsA-Erkrankung bei diesen Patient:innen erheblich reduzieren kann [2]. So zeigte die langfristige Behandlung mit Secukinumab eine etwa 82% niedrigere PsA-Inzidenz bei Psoriasis-Patient:innen mit Nagelbeteiligung im Vergleich zu einer historischen Kohorte ohne Biologika-Behandlung [2].
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Gesundheitspolitik
Koalitionspläne werten Pflegeberuf auf

Koalitionspläne werten Pflegeberuf auf

Die Pläne der schwarz-roten Koalition zur Entbürokratisierung in der Pflege führen aus Sicht von Bundesgesundheitsministerin Nina Warken zu einer Aufwertung des Pflegeberufs. „Wir schaffen damit, dass Pflegekräfte künftig das machen dürfen, was sie eigentlich sehr gut können, was sie viele Jahre in der Berufserfahrung gelernt haben“, sagte die CDU-Politikerin im ARD-Morgenmagazin. „Und ich glaube, da erleichtern wir den Alltag der Pflegekräfte schon erheblich.“
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Medizin
Filgotinib bei Colitis ulcerosa: Schnelle Remission ohne Kortikosteroide

Filgotinib bei Colitis ulcerosa: Schnelle Remission ohne Kortikosteroide

„Ein früher Therapieerfolg ist oft ein wichtiger Prädiktor für ein gutes Langzeitansprechen bei Colitis ulcerosa“, erklärte Prof. Dr. Torsten Kucharzik, Lüneburg, bei einem Symposium im Rahmen des Kongresses Viszeralmedizin 2025. Anhand einer Post-hoc-Analyse der randomisierten kontrollierten Studie SELECTION zeigte er, dass unter Filgotinib [1] eine rasche Verbesserung der Symptome erzielt werden kann: Biologika-naive Patient:innen erzielten innerhalb von neun Tagen und Biologika-erfahrene innerhalb von sieben Tagen eine symptomatische Remission [2]. Nach 58 Wochen hatten 61,8% der initialen Therapieansprecher unter Filgotinib eine Remission (pMCS) erreicht, im Vergleich zu 26,5% unter Placebo [2].
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Medizin
Effektives Krankheitsmanagement bei Typ-2-Erkrankungen
Deutscher Allergie Kongress 2025

Effektives Krankheitsmanagement bei Typ-2-Erkrankungen

„Es gibt viele Erkrankungen, bei denen wir inzwischen wissen, dass die Typ-2-Inflammation relevant ist – nicht nur für die Pathogenese, sondern auch für den Verlauf der Erkrankung“, erklärte Prof. Dr. Martin Wagenmann, Düsseldorf, im Rahmen des Deutschen Allergie Kongresses (DAK). Erkrankungen mit Typ-2-Inflammation treten häufig gemeinsam auf und teilen zentrale Mechanismen. „Beim schweren Asthma hat ein Drittel der Patient:innen Nasenpolypen – umgekehrt hat knapp die Hälfte der Patient:innen mit chronischer Rhinosinusitis mit Nasenpolypen (CRSwNP) auch Asthma. Und auch bei der atopischen Dermatitis finden wir viele Betroffene mit gleichzeitiger allergischer Rhinitis oder einem Asthma“, so Prof. Wagenmann. Der monoklonale Antikörper Dupilumab ist inzwischen in sechs Indikationen in der EU zugelassen [1]. Dupilumab blockiert gezielt die Interleukine IL-4 und IL-13 – zwei Treiber der Typ-2-Inflammation [2].
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Medizin
GLP-1-Agonisten: Gewichtsverlust bei Adipositas in Cochrane-Reviews bestätigt

GLP-1-Agonisten: Gewichtsverlust bei Adipositas in Cochrane-Reviews bestätigt

Drei neue Cochrane Reviews zeigen: Die als „Abnehmspritzen" bekannten Wirkstoffe Tirzepatid, Semaglutid und Liraglutid führen bei Menschen mit schwerem Übergewicht zu einer medizinisch bedeutsamen Gewichtsabnahme, solange die Therapie beibehalten wird. Allerdings wurden fast alle der randomisiert kontrollierten Studien, die in den drei Cochrane Reviews ausgewertet wurden, von den Herstellern der Präparate finanziert und durchgeführt. Diese potentiellen Interessenkonflikte schränken die Vertrauenswürdigkeit der Ergebnisse ein. Die Cochrane-Autor:innen fordern daher mehr unabhängige Forschung.
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Gesundheitspolitik

AOK: Mehr Spezialisierung bei schwierigen OPs

Für bestimmte schwierige Klinik-Eingriffe gelten Anforderungen an die Erfahrung damit - und diese „Mindestmengen“ zeigen nach Angaben der Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) im nächsten Jahr weiter Wirkung für bessere Behandlungsaussichten. Operationen etwa an der Bauchspeicheldrüse oder zum Einsetzen künstlicher Kniegelenke sind dadurch 2026 in weniger Krankenhäusern möglich, wie aus einer neuen Auswertung der AOK hervorgeht.
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