Journal MED

Aktuelles | Beiträge ab Seite 2

Schlaganfallpatient:innen mit Schluckstörungen werden Tabletten seit Jahrzehnten meist zerkleinert verabreicht – um ein Verschlucken zu vermeiden. Neue klinische Daten stellen diese Praxis nun infrage. Eine Studie an Betroffenen zeigt: Ganze Tabletten, die mit weichen Speisen wie Apfelmus verabreicht werden, konnten oft problemlos geschluckt werden – ohne Hinweise auf Eindringen von Speisebestandteilen in die Atemwege. Zerstoßene Tabletten hingegen hinterließen deutlich mehr Rückstände im Rachen, was die Aufnahme der Wirkstoffe beeinträchtigen und Komplikationen begünstigen könnte. Die Untersuchung der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften (KL Krems) macht deutlich: Das routinemäßige Zerkleinern fester Arzneimittel gehört auf den Prüfstand. Eine differenziertere Vorgehensweise könnte Medikationsfehler reduzieren und die Arzneimittelsicherheit in der Schlaganfallversorgung verbessern.
Lesen Sie mehr 
Die Mikrozephalie ist eine angeborene Fehlbildung, die zu einer deutlich verringerten Gehirngröße führt und häufig mit motorischen und geistigen Einschränkungen einhergeht. Ein internationales Forschungsteam um Dr. Tran Tuoc aus der Abteilung für Humangenetik der Ruhr-Universität Bochum hat eine bislang unbekannte genetische Ursache dafür herausgefunden. Mutationen im Gen EXOSC10 – einem zentralen Bestandteil des RNA-Abbaukomplexes („Exosom“) – verursachen die primäre Mikrozephalie [1].
Lesen Sie mehr 
Medizin
Perampanel als frühe Zusatztherapie bei Krampfanfällen zeigt hohe Wirksamkeit

Perampanel als frühe Zusatztherapie bei Krampfanfällen zeigt hohe Wirksamkeit

Der Praxiseinsatz von Perampanel in der Zusatztherapie zuvor unzureichend kontrollierter primär oder sekundär generalisierter tonisch-klonischer Anfälle wurde im Rahmen der PERPRISE-Studie (PERampanel in patients with PRImary or SEcondarily generalized seizures) untersucht. In der finalen Auswertung der deutschen, nicht-interventionellen Studie zeigte sich unter Perampanel nach zwölf Monaten eine Retentionsrate von 66,7% in der Gesamtpopulation. Die vollständigen Ergebnisse wurden kürzlich veröffentlicht und unterstreichen den klinischen Nutzen von Perampanel im Praxisalltag [1].
Lesen Sie mehr 
Patienteninfos
Vitamin D: Alles über Mangel, Bedarf und die richtige Supplementierung

Vitamin D im Herbst und Winter: Alles über Mangel, Bedarf und die richtige Supplementierung

Die Tage werden kürzer, die Sonne zeigt sich seltener und schwächer - der Herbst und Winter bringen für viele Menschen eine kritische Zeit für die Vitamin D-Versorgung mit sich. Während der dunklen Jahreszeit kann unser Körper kaum noch das wichtige „Sonnenvitamin“ selbst produzieren, was bei vielen Deutschen zu einem Vitamin D-Mangel führt. Die Folgen können vielfältig sein: von Müdigkeit und Antriebslosigkeit bis hin zu ernsten Problemen mit der Knochengesundheit. Doch wie erkennt man einen Mangel, welche Präparate sind wirklich empfehlenswert und wie viel Vitamin D darf man überhaupt einnehmen?
Lesen Sie mehr 
Medizin

Colitis ulcerosa: Zulassung von subkutanem Guselkumab in der EU

Die Europäische Kommission hat die subkutane Formulierung von Guselkumab zur Behandlung von Erwachsenen mit mittelschwerer bis schwerer aktiver Colitis ulcerosa zugelassen, die auf eine konventionelle Therapie oder eine biologische Behandlung unzureichend angesprochen haben, kein Ansprechen mehr zeigen oder diese nicht vertragen. Der IL-23-Inhibitor kann somit sowohl subkutan als auch intravenös als Induktionsdosis zur Behandlung von Colitis ulcerosa verabreicht werden.
Lesen Sie mehr 
Medizin
Interleukin-6 als Schlüsselfaktor für schwere Asthma-Exazerbationen identifiziert

Interleukin-6 als Schlüsselfaktor für schwere Asthma-Exazerbationen identifiziert

Warum führen Virusinfektionen bei manchen Asthmabetroffenen zu gefährlichen Krankheitsschüben, während andere kaum Beschwerden haben? Wissenschaftler:innen des Forschungszentrum Borstel, Leibniz Lungenzentrum (FZB) haben nun den zugrunde liegenden Mechanismus entschlüsselt und einen Biomarker gefunden, der schwere Verläufe vorhersagen und neue Therapieoptionen ermöglichen könnte. Die Ergebnisse wurden nun in der Fachzeitschrift Allergy veröffentlicht [1].
Lesen Sie mehr 
Gesundheitspolitik
Warken dringt auf schärfere Regeln für Cannabis-Konsum

Warken dringt auf schärfere Regeln für Cannabis-Konsum

Bundesgesundheitsministerin Nina Warken sieht Änderungsbedarf beim Gesetz für den Cannabiskonsum. „Die Besitzmengen sind viel zu hoch, haben mit Eigenkonsum nichts zu tun und machen es Dealern leichter denn je. Die Abstandsregelungen nach Sichtweite zu Schulen und Kitas sind kaum kontrollierbar“, kritisierte die CDU-Politikerin in der „Bild am Sonntag“. „Insgesamt ist das Gesetz ein Problem und an vielen Stellen schlecht gemacht“, stellte Warken fest. Innenminister Alexander Dobrindt (CSU) hatte das Gesetz am Freitag gar als „Scheißgesetz“ bezeichnet.
Lesen Sie mehr 
Schwerpunkte
Ganzheitlich gegen Endometriose: Mehr als nur Symptome behandeln

Ganzheitlich gegen Endometriose: Mehr als nur Symptome behandeln

Endometriose ist eine chronische, entzündliche Erkrankung, bei der gebärmutterschleimhautähnliches Gewebe außerhalb der Gebärmutter wächst – etwa an den Eierstöcken, Eileitern oder im Bauchraum. Diese fehlplatzierte Schleimhaut reagiert auf Hormone wie das normale Endometrium, was zu wiederkehrenden Schmerzen, schmerzhaftem Geschlechtsverkehr und oft auch zu Unfruchtbarkeit führt. Sie ist die häufigste Ursache für chronische Unterleibsschmerzen. Die genauen Ursachen sind noch ungeklärt; hormonelle, immunologische und neurologische Faktoren spielen jedoch eine Rolle. Neben den körperlichen Beschwerden hat die Krankheit weitreichende Auswirkungen auf die Lebensqualität – sie ist mit Depressionen, Angststörungen und sogar Herz-Kreislauf-Erkrankungen assoziiert. Aufgrund ihrer Komplexität und hohen Behandlungskosten stellt Endometriose nicht nur ein medizinisches, sondern auch ein sozioökonomisches Problem.
Lesen Sie mehr 
Medizin
Genetische Mutation reduziert Herz-Kreislauf-Risiko trotz starker Adipositas

Genetische Mutation reduziert Herz-Kreislauf-Risiko trotz starker Adipositas

Bestimmte genetische Mutationen eines appetitregulierenden Rezeptors im Gehirn führen zwar zu Adipositas, senken bei Betroffenen aber gleichzeitig die Cholesterinwerte sowie das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das haben Forschende der Ulmer Universitätsmedizin in einer internationalen Studie herausgefunden und damit erstmals nachgewiesen, dass Signalwege im Gehirn direkt in den Fettstoffwechsel eingreifen. Dies könnte neue Perspektiven für die Prävention von Herzerkrankungen eröffnen. Die Ergebnisse der Studie wurden im Fachjournal Nature Medicine veröffentlicht [1].
Lesen Sie mehr 
Medizin

Sepsis-Sterblichkeit in Deutschland seit Jahrzehnten auf hohem Niveau

Der neue „Global Burden of Disease“-Bericht zeigt: In Deutschland stagniert die Sepsis-Sterblichkeit seit Jahrzehnten auf hohem Niveau, während sie weltweit gesunken ist. 2021 starben hierzulande 211.000 Menschen an Sepsis (247 pro 100.000 Einwohner), deutlich mehr als in Ländern wie Australien oder der Schweiz. Die Überlebenschancen sind besonders bei Harnwegs- und Bauchraum-Infektionen schlechter, auch Neugeborene sind stärker gefährdet [1].
Lesen Sie mehr 
Gesundheitspolitik
Pflegevollversicherung erhält 65% Zustimmung in repräsentativer Forsa-Umfrage

Pflegevollversicherung erhält 65% Zustimmung in repräsentativer Forsa-Umfrage

Ein Bündnis von Verbänden und Gewerkschaften wirbt für eine Pflegevollversichung, die sämtliche Pflegekosten übernimmt. Rund 65% Zustimmung erhält eine solche Versicherung bei einer von dem Bündnis in Auftrag gegebenen Umfrage, wie die Verbände mitteilten. Für eine verpflichtende private Zusatzversicherung spricht sich demnach eine Minderheit von 18% aus. Die repräsentative Forsa-Umfrage wurde im Oktober erstellt.
Lesen Sie mehr