Journal MED

Aktuelles | Beiträge ab Seite 64

Menschen mit Depressionen oder Angststörungen benötigen rasche psychotherapeutische Hilfe. Doch nur wenige Betroffene erhalten eine zeitnahe leitliniengerechte Therapie. Seit 3 Jahren können digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) auf Rezept verordnet werden. Mit dem interaktiven Online-Therapieprogramm deprexis®, das über eine überzeugende Datenlage verfügt und dauerhaft im DiGA-Verzeichnis des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gelistet ist, kann Erwachsenen mit einer Depression unterschiedlicher Schweregrade eine effektive und niederschwellige Behandlung angeboten werden. Inwieweit DiGA sowohl Patient:innen als auch Therapeut:innen unterstützen können, was bei der Verordnung zu beachten ist und wie die digitale Therapieunterstützung im klinischen Alltag optimal eingesetzt werden kann, beleuchtete ein Symposium im Rahmen des diesjährigen DGPPN-Kongresses unter wissenschaftlicher Leitung von Prof. Dr. Dieter Braus, Eltville.
Lesen Sie mehr 
Darobactin ist ein vielversprechender Kandidat für die Entwicklung neuer, resistenzbrechender Antibiotika, denn es verfügt über einen außergewöhnlichen Wirkmechanismus und ein breites Wirkspektrum. In einer aktuellen Studie haben DZIF-Wissenschaftler:innen am Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS) gezeigt, dass im Labor vorgenommene Veränderungen des Darobactin-Moleküls positive Auswirkungen auf die antibakterielle Aktivität und die pharmako­kinetischen Eigenschaften der neuen Wirkstoffklasse haben. Diese Ergebnisse wurden nun in dem wissenschaftlichen Journal of Medicinal Chemistry vorgestellt. Das HIPS ist ein Standort des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung in Zusammenarbeit mit der Universität des Saarlandes.
Lesen Sie mehr 
Im März 2021 erhielt die damals 20-jährige Thu-Thao V. als weltweit erste Patientin CAR-T-Zellen gegen die seltene, bisweilen lebensbedrohliche Autoimmunerkrankung Systemischer Lupus erythematodes (SLE). Bereits wenige Wochen später ging es der jungen Frau wieder gut: Die Gelenkschmerzen und die gerötete Haut verschwanden, Herz und Nieren erholten sich, Atmung und Schlaf wurden wieder normal, das starke Herzklopfen und der Haarausfall gingen zurück. Thu-Thao V. konnte sogar wieder Sport treiben. Auch heute, 1.000 Tage nach der Behandlung mit CAR-T-Zellen, ist die inzwischen 23-Jährige beschwerdefrei. Sie studiert, geht zum Zumba, führt ein ganz normales Leben. Statt einer Perücke wie noch 2021 hat sie heute wieder eigene lange Haare. „Ich nehme nur noch Blutverdünner ein und etwas, um meinen Blutdruck zu regulieren – das entlastet meine Nieren“, erklärt sie. Noch vor zweieinhalb Jahren hatte Thu-Thao V. täglich etwa 20 Tabletten schlucken müssen. „Der Lupus ist in meinem Blut nicht mehr nachweisbar“, berichtet sie strahlend.
Lesen Sie mehr 
Medizin

Chronische Insomnie: Daridorexant zeigt auch im Praxisalltag gute Wirksamkeit

„Mit Daridorexant steht uns seit 1 Jahr etwas vollkommen Neues in der Regulation des Schlafes zur Verfügung“, so Prof.Dr. Göran Hajak, Bamberg, im Rahmen einer Pressekonferenz. Dass Daridorexant neben den positiven Zulassungsdaten auch im Praxisalltag überzeugt, stellte der Neurologe Dr. Stefan Ries, Odenwald, anhand einer aktuellen Kasuistik dar: Eine 41 Jahre alte berufstätige Frau litt seit 2018 an einer chronischen Insomnie, seit ca. 2020 war ein zeitnahes Einschlafen ohne Medikamente nicht mehr möglich. Mit keiner der zu diesem Zeitpunkt verfügbaren Therapieoptionen konnte die Situation nachhaltig verbessert werden. „Seit Anfang 2023 nimmt sie Daridorexant ein und profitiert davon mit einem erholsamen Schlaf ohne Überhang am nächsten Morgen“, erklärte Ries.
Lesen Sie mehr 
Medizin

Mittelschwere bis schwere Atopische Dermatitis: Zulassung für Lebrikizumab

Die Europäische Kommission hat Lebrikizumab für die Behandlung von erwachsenen und jugendlichen Patient:innen (ab 12 Jahre mit einem Körpergewicht von mindestens 40 kg) mit mittelschwerer bis schwerer Atopischer Dermatitis (AD), die für eine systemische Therapie in Betracht kommen, zugelassen. Der Hersteller wird die Markteinführung in Deutschland beginnen und in weiteren europäischen Ländern im Jahr 2024 fortsetzen.
Lesen Sie mehr 
Medizin

Rheuma: Umfassender Impfschutz unerlässlich

Die Zahl der Atemwegserkrankungen liegt bereits deutlich höher als für die Jahreszeit üblich. Auch wenn die COVID-19-Pandemie offiziell beendet ist, spielt der Erreger SARS-CoV-2 in dieser Saison noch eine führende Rolle. Für Menschen mit eingeschränkter Immunfunktion wird daher eine weitere COVID-19-Auffrischimpfung empfohlen. Warum der erneute Booster – möglichst mit einem an die Omikron-Variante angepassten Impfstoff – daher auch für Menschen mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen wichtig ist und worauf diese noch achten sollten, erklären Expert:innen der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie e. V. (DGRh).
Lesen Sie mehr 
Medizin

Hereditäre Polyneuropathien: „Red flags“ – Diagnostik – Kasuistik

Polyneuropathien (PN) gehören zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen; darin waren sich die Expert:innen bei einem Symposium im Rahmen des DGN-Kongresses einig. Neben erworbenen PN, etwa durch Diabetes, Alkohol, Chemotherapien oder Immunerkrankungen, dürfen auch die hereditären PN nicht übersehen werden. Sie sind offenbar häufiger als gedacht. Die genaue Ätiologie einer PN ist bedeutsam, um im Falle einer behandelbaren Ursache – etwa bei der Transthyretin(ATTR)-Amyloidose – den Start einer wirksamen kausalen Therapie nicht zu versäumen.
 
Lesen Sie mehr 
Gesundheitspolitik

Hausärzte-Verband: Praxen wegen Krankheitswelle „auf dem Zahnfleisch“

Die hohen Infektionszahlen bei akuten Atemwegserkrankungen bringen Praxen nach Angaben des Hausärztinnen- und Hausärzteverbands an ihre Belastungsgrenze. „Wir erleben aktuell genau das, wovor wir bereits im Sommer gewarnt haben“, sagte der Verbandsvorsitzende Markus Beier dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). „Die Hausarztpraxen laufen einmal mehr auf dem Zahnfleisch – und das, obwohl die Grippesaison noch gar nicht angefangen hat.“
Lesen Sie mehr 
Medizin

Künstliche Intelligenz in der Rheumatologie

Durch die Kooperation mit Scienta Lab, einem innovativen KI-Unternehmen mit Sitz in Frankreich, schlägt medac neue Wege ein. Mit Hilfe seiner einzigartigen proprietären KI-Technologie nutzt Scienta Lab multimodale Daten, um immunentzündliche Erkrankungen und deren Variabilität auf Patient:innenebene besser zu verstehen. Durch diese Kooperation möchte medac bisherige Erkenntnisse zum Therapiealltag betroffener Patient:innen vertiefen und erweitern.
Lesen Sie mehr 
Medizin

Hepatitis B: Impfung von STIKO als Reiseimpfung empfohlen

Nachdem die Reisetätigkeit der Deutschen pandemiebedingt zurückgegangen war, entschieden sich in 2022 13,1% der Deutschen für eine Fernreise als Haupturlaubsziel (1). Damit werden die Reise- und Tropenmedizin wieder wichtiger. Eine der verbreitetsten Virusinfektionen ist Hepatitis B. Der Virus kann – je nach Krankheitsverlauf – zu einer chronischen Hepatitis, einer Leberzirrhose oder einem hepatozellulärem Karzinom (HCC) führen (2). Anders als die Standard-Dosierungsschemata der bisher zur Verfügung stehenden Hepatitis-B-Virus-Impfstoffe liegt bei dem in Deutschland vertriebenen, rekombinanten, adjuvantierten Impfstoff HEPLISAV B nur ein Monat zwischen den 2 zur Grundimmunisierung nötigen Dosen (2, 3). Somit ist mit HEPLISAV B auch ein kurzfristiger Schutz vor Fernreisen möglich. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt den Impfschutz gegen Hepatitis B für Reisende, wobei eine individuelle Gefährdungsbeurteilung erforderlich ist (4).
Lesen Sie mehr 
Medizin

Herzoperation bei Kindern mit Ein-Kammer-Herz: Wie wirkt sich die OP im Erwachsenenalter aus?

Jedes 100. Kind kommt mit einem angeborenen Herzfehler zur Welt. Etwa 1% dieser Kinder werden mit nur einer funktionsfähigen Herzkammer geboren, einem der schwerwiegendsten Herzfehler. Für Kinder mit Ein-Kammer-Herz ist zwar eine vollständige Heilung nicht möglich. Doch dank der medizinischen Entwicklung und einer speziellen mehrstufigen Operationstechnik in den ersten Lebensjahren ist das Überleben und Wachstum dieser Kinder möglich. „Mit Hilfe der aus 2 bis 3 chirurgischen Eingriffen bestehenden Fontan-Operation lässt sich die Herz-Kreislauf-Funktion verbessern“, erklärt der Herzchirurg und Forscher Dr. med. Thibault Schaeffer von der Klinik für Chirurgie angeborener Herzfehler und Kinderherzchirurgie am Deutschen Herzzentrum München (DHM).
Lesen Sie mehr 
Medizin

COVID und Influenza: Impfung für Personen über 60 Jahre dringend empfohlen

COVID ist für viele Senior:innen und vor allem hochaltrige Patient:innen gerade wieder ein Problem. Kombiniert mit saisonalen Infekten wie Grippe, Pneumokokken oder auch Keuchhusten werden derzeit viele Ü60-Jährige stationär in den Kliniken behandelt. Auch die sehr schweren Verläufe sehen Mediziner:innen derzeit vor allem bei älteren Menschen – der durchschnittliche COVID-19-Patient auf der Intensivstation ist 75 Jahre und älter, denn 85% der Patient:innen sind hochbetagt.
Lesen Sie mehr