Psychiatrische Erkrankungen
Medizin
Neue S3-Leitlinie zur Behandlung von Menschen mit Schizophrenie
Die S3-Leitlinie Schizophrenie wurde von der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e.V. (DGPPN) aktualisiert [1]. Schizophrenien gehören zu den besonders schweren psychischen Erkrankungen. Etwa ein Prozent der Bevölkerung erkrankt im Laufe des Lebens daran.
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Medizin
Epigenetisches Muster der Depression erstmals identifiziert
Epigenetische Markierungen an der Oberfläche der Erbsubstanz DNA - infolge von Erfahrungen und Erlebnissen eines Menschen - beeinflussen, wann unsere Zellen welche Gene aktivieren und bestimmte Proteine herstellen. Für den Stoffwechsel der Zellen und den gesamten Organismus können diese epigenetischen Markierungen erhebliche Folgen haben. Eine internationale Studie unter Beteiligung der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie des LMU Klinikums hat nun erstmals anhand einer sehr großen Stichprobe epigenetische Marker identifiziert, die charakteristisch für die Erkrankung Depression sind. „Die Ergebnisse untermauern auch die Annahme, dass das Immunsystem ein vermittelnder Faktor für die Entwicklung einer Depression sein könnte", sagt Prof. Dr. Ellen Greimel. Die Studienergebnisse wurden im Fachjournal Nature Mental Health veröffentlicht.
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Medizin
Erste DiGA für Kinder mit ADHS in Deutschland zugelassen
Für Kinder mit einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) wurde vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) eine digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) neu zugelassen. Die DiGA unterstützt Eltern von Kindern mit einer ADHS zwischen vier und elf Jahren in ihrem herausfordernden Erziehungsalltag und kann sowohl ergänzend oder begleitend zur Pharmakotherapie als auch in Kombination mit individueller Therapie eingesetzt werden.
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Medizin
Multimodale ADHS-Therapie: Wege zur personalisierten Therapie bei Komorbiditäten
Im Rahmen der 8. International Conference on ADHD kamen Expert:innen für Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) zusammen, um aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse und praxisnahe Erfahrungen rund um das multimodale Therapiemanagement der ADHS zu diskutieren. Der Schwerpunkt der Veranstaltung lag in diesem Jahr auf der Einordnung und Behandlung komorbider Störungen im Zusammenhang mit ADHS. Ziel war es, neue wissenschaftliche Erkenntnisse in die Praxis zu überführen und umgekehrt praxisrelevante Erfahrungen in die klinische Forschung einfließen zu lassen.
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Medizin
Cholesterinsenker wirken nicht antidepressiv
Statine werden bei hohen Cholesterinwerten verschrieben, um vor Arterienverkalkung, Herzinfarkt und Schlaganfall zu schützen. Dass Cholesterinsenker außerdem antidepressiv wirken könnten, darauf weisen Ergebnisse kleinerer Studien hin. Dem gingen Forschende der Charité – Universitätsmedizin Berlin nun in einer kontrollierten Studie nach. Sie konnten allerdings keine antidepressiven Zusatzeffekte durch Statine nachweisen. Die Forschenden empfehlen daher die Verordnung von Statinen als Cholesterinsenker gemäß den allgemeinen Leitlinien, nicht aber zur Behandlung von Depressionen [1].
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Gürtelrose
Depression erhöht Risiko für Herpes zoster
Depressive Störungen sind ein Risikofaktor für verschiedene somatische Erkrankungen. Eine retrospektive Analyse von Krankenkassendaten zeigte nun, dass sie auch die Wahrscheinlichkeit für eine Herpes zoster-Episode erhöhen können.
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Medizin
Bewährter Wirkstoff: Lisdexamfetamin-Lösung bei ADHS
Seit Dezember 2024 ist eine 10 mg/ml Lösung als erste und einzige Lisdexamfetamin-Zubereitung in flüssiger Form auf dem Markt. Dies ermöglicht eine patientenindividuelle Dosisanpassung im Milligrammbereich (1). Die 10 mg/ml Lösung ist indiziert zur Behandlung von Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Störungen (ADHS) bei Kindern ab einem Alter von 6 Jahren, wenn das Ansprechen auf eine zuvor erhaltene Behandlung mit Methylphenidat als klinisch unzureichend angesehen wird (1). Seit dem 13.01.2025 ergänzen auch die Hartkapseln in der gleichen Indikation in 6 verschiedenen Wirkstärken das Portfolio (2). So können die betroffenen Kinder nach unzureichendem Ansprechen auf eine Methylphenidat-Therapie, aber auch Erwachsene zur Fortsetzungsbehandlung der bestehenden Therapie, individuell und bedarfsgerecht versorgt werden.
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Medizin
Psychotherapie ohne Wartezeit: Neue DiGA bei unipolarer Depression
Die digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) edupression.com® ermöglicht erwachsenen Patient:innen mit einer leichten bis mittelschweren unipolaren Depression eine evidenzbasierte, leitliniengerechte und voll erstattungsfähige Therapie (1). Das Online-Psychotherapieprogramm wurde dauerhaft in das DiGA-Verzeichnis beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) aufgenommen (1).
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Medizin
Internationale Studie identifiziert neue Gene für Depressionen
Ein internationales Forschungsteam hat in einer weltweiten Studie neue genetische Risikofaktoren für Depressionen über alle ethnischen Gruppen hinweg identifiziert. Die bislang größte genetische Untersuchung dieser Art entdeckte rund 300 bisher unbekannte genetische Zusammenhänge mit der Erkrankung, was neue Perspektiven für Diagnose und Behandlung eröffnet. Die Daten von mehr als 5 Millionen Menschen aus 29 Ländern bildeten die Grundlage für die Ergebnisse, die nun in der Fachzeitschrift Cell veröffentlicht wurden (1).
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Medizin
Frühzeitige Therapien schützen vor Depressionen
Menschen, deren Symptome noch nicht die Kriterien für eine depressive Störung erfüllen, profitieren trotzdem von therapeutischen Interventionen. Zu diesem Schluss kommt ein Team um Forschende aus München und Magdeburg, das Daten aus 30 Studien analysiert hat. Betroffene, die Angebote wahrgenommen hatten, erkrankten innerhalb des ersten Jahres nach der Maßnahme deutlich seltener an depressiven Störungen.
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Medizin
Angststörungen vor allem bei Jüngeren auf dem Vormarsch
Ob die Furcht vor Dunkelheit, engen Räumen oder dem Fliegen: Wir alle kennen Ängste. Sie gehören wie Freude, Wut, Ekel oder Überraschung zu den Basisemotionen des Menschen. Ängste haben ihren evolutionären Nutzen, indem sie die Ausschüttung von Stresshormonen wie Adrenalin und Cortisol anregen, die Konzentration erhöhen und uns in Alarm- und Fluchtbereitschaft versetzen.
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Medizin
Mit DiGAs gegen Depressionen
Eine Psychotherapie über Internet oder App? Einige digitale Gesundheitsanwendungen, DiGAs genannt, haben sich als wirksame Therapiebegleitung bei Depressionen erwiesen. Das Angebot dieser Internet- oder mobilbasierten Interventionen wächst. „DiGAs können eine Psychotherapie in Präsenz gut ergänzen“, sagt Britta Marquardt vom Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) e.V. „Die Studienlage zu den DiGAs wird immer besser und die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen nach einer Verordnung die Kosten.“
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Medizin
Sind Antidepressiva bei depressiven Demenzpatient:innen wirkungslos?
Depressionen und Demenz sind für Ältere und deren Betreuungspersonen eine große gesundheitliche Herausforderung. Obwohl Antidepressiva empfohlen werden, ist deren Wirkung bei depressiven Menschen mit Demenz nach wie vor unklar. In einer Übersichtsarbeit konnten Forschende keinen Nachweis für einen klinischen Effekt von Antidepressiva finden (1). Ursachen könnten die Strukturveränderungen im Gehirn sein, die mit Demenz einhergehen.
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Gesundheitspolitik
Karlsruhe verhandelt zu ärztlichen Zwangsmaßnahmen
Das Bundesverfassungsgericht befasst sich mit einer speziellen Problematik bei ärztlichen Zwangsmaßnahmen. Es geht um eine gesetzliche Vorgabe, nach der ärztliche Zwangsmaßnahmen gegenüber betreuten Menschen nur im Rahmen eines stationären Aufenthalts in einem Krankenhaus durchgeführt werden dürfen. Aus Sicht des Bundesgerichtshofs (BGH) ist diese Regelung nicht mit dem Grundgesetz vereinbar, das soll das höchste deutsche Gericht in Karlsruhe nun prüfen. Ein Urteil wird erst in einigen Monaten erwartet. (Az. 1 BvL 1/24)
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Psychiatrische Erkrankungen
Schizophrenietherapie mit Aripiprazol: Verbesserte Langzeitkontinuität mit 2-Monatsdepot
Das atypische Antipsychotikum Aripiprazol steht nun erstmals als Therapieoption in Deutschland zur Verfügung, die nur noch alle 2 Monate appliziert wird. Mit dem 2-Monatsdepot soll der Therapieoutcome durch eine verbesserte Langzeitkontinuität der Medikation weiter optimiert werden. Prof. Bernhard Baune, Universitätsklinik Münster: „In der klinischen Praxis sind die Patient:innen langfristig stabiler. Und mit einer länger dauernden Therapie können wir mit den Patient:innen mehr über lebensnahe Ziele sprechen und die Erfolge stufenweise aufbauen“, unterstrich der Psychiater auf einer virtuellen Pressekonferenz.
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Medizin
Therapieresistente Depressionen: Kombinationstherapie aus Ketamin und Psychotherapie
Das seit Ende 2023 in Deutschland auch zur ambulanten Behandlung von Depressionen zugelassene Ketamin bietet neue Möglichkeiten für die Therapie. In einer Studie, die vom Universitätsklinikum Jena initiiert wurde, soll die Ketaminbehandlung nun in Kombination mit einer begleitenden Psychotherapie getestet werden.
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Medizin
Zum Welt-Adipositas-Tag am 4. März
Stigmatisierung verschlechtert die psychische Gesundheit bei Adipositas
Der Weltadipositastag, der jährlich am 4. März stattfindet, soll Wissen und Verständnis hinsichtlich Adipositas verbessern und damit auch die Bereiche Prävention, Behandlung und Pflege stärken (1). Eine kürzlich veröffentlichte Übersichtsarbeit zeigte erneut, dass die Stigmatisierung ein wichtiger Faktor für die schlechte psychische Gesundheit vieler Menschen ist, die mit der chronischen Erkrankung Adipositas leben (2). Im Vergleich zu Menschen ohne Adipositas haben sie etwa ein um 32% höheres Risiko, eine Depression zu entwickeln. Außerdem kann die Internalisierung von Gewichtsvorurteilen mit ähnlichen negativen Auswirkungen auf die psychische Gesundheit einhergehen wie die Stigmatisierung von außen. Neben einem stigmatisierungsfreien Leben bedürfen Menschen mit Adipositas einer nachhaltigen Therapie, die von Lebensstil- und chirurgischen Interventionen bis zu einer pharmakologischen Behandlung reichen kann (3, 4).
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Medizin
„Behaupte-Dich-gegen-Mobbing-Tag" am 22. Februar 2024: Prävention hilft nachweislich
Beschimpfen, Beleidigen, Bloßstellen: Auch nach der Corona-Pandemie gehören Gewaltformen, wie Mobbing und Cybermobbing zum Schulalltag. Dies ergab eine aktuelle Befragung im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK). Demnach ist bundesweit etwa jedes 6. Schulkind (15,7%) von Mobbing betroffen. Jedes 10. (10,1%) gab an, sogar selbst schon Andere gemobbt zu haben. Da Mobbing und Cybermobbing weitreichende Folgen für betroffene Jugendliche haben können, wie Depressionen, Angst- und Schlafstörungen, sind Präventionsprogramme von wesentlicher Bedeutung. Darauf soll der „Behaupte-dich-gegen Mobbing-Tag“ am 22. Februar aufmerksam machen.
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Medizin
Adipositas: Operation kann psychische Erkrankungen verbessern
Eine Adipositas-OP kann laut den Ergebnissen eines Umbrella-Reviews psychische Erkrankungen wie Angstzustände, Depressionen und Essstörungen verbessern. Allerdings wurde in Assoziation mit bariatrischer Chirurgie auch ein höheres Risiko für Suizid und Alkoholmissbrauch festgestellt.
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Patienteninfos
Kinder-Depression durch Körper-Unzufriedenheit
Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper im Alter von 11 Jahren steht mit einem erhöhten Risiko einer Depression mit 14 Jahren in Zusammenhang. Das zeigt eine Längsschnittstudie unter der Leitung des University College London. Die Forscher:innen schreiben in „The Lancet Psychiatry“, dass Probleme mit dem Körperbild einen großen Anteil der Verbindung von BMI und Depressionen bei Kindern erklären.
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