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Medizin

Die Genvariante ApoE4 gilt schon lange als wichtigster genetischer Risikofaktor für eine im Alter auftretende Alzheimer-Demenz: Wer sie besitzt, hat im Vergleich zu den Nicht-Träger:innen ein zwölffach so hohes Risiko, an Alzheimer zu erkranken. Die nah verwandte Genvariante ApoE3, die beim Menschen am häufigsten vorkommt, erhöht die Anfälligkeit für das Leiden hingegen anscheinend nicht. Der Grund für diesen Unterschied war bislang unklar.
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Medizin
Vitamin-D-Mangel nahm während Corona-Pandemie deutlich zu

Vitamin-D-Mangel nahm während Corona-Pandemie deutlich zu

Die COVID-19 Pandemie hatte Auswirkungen auf die Gesundheit weit über Infektionen hinaus. Ein Forschungsteam um die LMU-Epidemiologin Professorin Eva Grill zeigen nun erstmals auf Bevölkerungsebene, dass auch die Vitamin-D-Spiegel während der Pandemie signifikant niedriger waren als zuvor. Für ihre in Nature Communications veröffentlichte Studie analysierten die Forschenden anonymisierte Routinedaten von 292.187 Patient:innen aus ganz Bayern, sowohl aus dem ambulanten als auch aus dem stationären Bereich. Die Daten stammen aus Laborinformationssystemen als Teil einer datenschutzkonformen Forschungsplattform.
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Medizin
Aktualisierte Psoriasis-Leitlinie integriert alle zugelassenen Systemtherapien

Aktualisierte Psoriasis-Leitlinie integriert alle zugelassenen Systemtherapien

Die aktualisierte S3-Leitlinie Therapie der Psoriasis vulgaris der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft e. V. (DDG) beinhaltet nun auch die Medikamente Bimekizumab und Deucravacitinib. Zudem wurde die Interdisziplinarität deutlich verstärkt und neben den bisher schon beteiligten Fachgesellschaften erstmals auch die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e. V. (DGP) sowie die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten e. V. (DGVS) eingebunden. Dadurch konnten die Abschnitte zur Psoriasis-Therapie bei Patient:innen mit latenter Tuberkulose und bei Virus-Hepatitis umfänglich aktualisiert werden. Auch beim altbekannten Medikament Methotrexat gibt es Neuerungen.
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Medizin
Neuer Wirkstoffkandidat gegen resistente Malaria-Erreger entwickelt

Neuer Wirkstoffkandidat gegen resistente Malaria-Erreger entwickelt

Forschende des Helmholtz-Instituts für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS) haben in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut (Swiss TPH) einen neuen Wirkstoffkandidaten entwickelt, der Malariaerreger auch dann abtöten kann, wenn bereits bekannte Medikamente nicht mehr wirken. Seine Ergebnisse veröffentlichte das Team nun in der Fachzeitschrift Angewandte Chemie.
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Migräne-Prophylaxe: Atogepant zeigt Überlegenheit gegenüber Topiramat
IHC 2025

Migräne-Prophylaxe: Atogepant zeigt Überlegenheit gegenüber Topiramat

Beim diesjährigen International Headache Congress (IHC) wurden aktuelle Daten der Head-to-Head-Studie der Phase III TEMPLE vorgestellt. Sie untersuchte die Verträglichkeit, Sicherheit und Wirksamkeit von Atogepant gegenüber Topiramat für die Migräneprophylaxe bei erwachsenen Patient:innen mit mindestens vier Migränetagen pro Monat [1]. Die präsentierten Daten zeigen eine signifikant bessere Verträglichkeit und Wirksamkeit von Atogepant gegenüber dem Antikonvulsivum Topiramat [1].
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Medizin

PET-Bildgebung macht Synapsenverlust bei Multipler Sklerose sichtbar

In Deutschland leiden etwa 250.000 Menschen an der Multiplen Sklerose. Es handelt sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der die Körperabwehr Strukturen des Zentralen Nervensystems angreift. Die Attacken führen auch zu Veränderungen in der grauen Substanz im Gehirn. Bislang gibt es keine Methode, um diese krankhaften Läsionen der grauen Substanz verlässlich und aussagekräftig nachzuweisen. Nun aber haben Forschende des LMU Klinikums erstmals gezeigt, dass sich mit der Positronen-Emissionstomografie der Synapsenverlust in den MS-Läsionen der Großhirnrinde abbilden lässt.
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Medizin
Osteoporose betrifft 2,15 Millionen Menschen in Deutschland

Osteoporose betrifft 2,15 Millionen Menschen in Deutschland

2,15 Millionen Menschen ab 35 Jahren waren im Jahr 2023 von Osteoporose betroffen. Das zeigt der aktuelle „Gesundheitsatlas Deutschland" des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO). Die meisten Betroffenen waren mit 5,8% in Sachsen-Anhalt zu verzeichnen, während in Hamburg nur 2,9% der Bevölkerung die Diagnose Osteoporose erhielten. Die Krankheitshäufigkeit ist laut der Analyse des WIdO in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken – von 4,6% im Jahr 2017 auf 4,0% im Jahr 2023.
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Medizin
Icotrokinra zeigt Überlegenheit bei Plaque-Psoriasis
EADV 2025

Icotrokinra zeigt Überlegenheit bei Plaque-Psoriasis

Auf dem diesjährigen Kongress der European Academy of Dermatology and Venereology (EADV) wurden Ergebnisse der Phase-III-Studien ICONIC-ADVANCE 1 und ICONIC-ADVANCE 2 präsentiert, in denen die Überlegenheit von Icotrokinra im Vergleich zu Deucravacitinib untersucht wurde [1]. Darüber hinaus wurden neue Langzeitdaten der Phase-III-Studie ICONIC-LEAD über 52 Wochen bei erwachsenen und pädiatrischen Patient:innen ab zwölf Jahren mit mittelschwerer bis schwerer Plaque-Psoriasis als Late-breaking-Abstract veröffentlicht [2]. Das Prüfpräparat Icotrokinra ist ein targeted oral peptide, das selektiv den IL-23-Rezeptor blockiert [1, 2].
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Medizin
Überaktive Blase: Frühzeitige Umstellung auf Botulinumtoxin erwägen
DGU 2025

Überaktive Blase: Frühzeitige Umstellung auf Botulinumtoxin erwägen

Bei idiopathischer überaktiver Blase (idiopathic overactive bladder, iOAB) sollte bei Unverträglichkeit oder Versagen einer anticholinergen medikamentösen Therapie frühzeitig eine Behandlung mit OnabotulinumtoxinA erwogen werden. Dies empfiehlt die vereinheitlichte S2k-Leitlinie, die unter der Federführung der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e. V. (DGGG) erarbeitet wurde, auf Basis umfangreicher Studiendaten und Erfahrungen aus der Praxis [1-6]. Im Rahmen eines Symposiums beim diesjährigen Kongress der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) erläuterte Dr. Fabian Queißert, Leiter des Bereiches Neurologie und des Kontinenzzentrums am Universitätsklinikum Münster, welche Vorteile sich hieraus ergeben und was es in der Anwendung zu beachten gilt.
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Medizin
Niedrig dosierte Steroide könnten schwere Nierenentzündungen wirksam behandeln

Niedrig dosierte Steroide könnten schwere Nierenentzündungen wirksam behandeln

Können schwere Nierenentzündungen künftig mit weniger Medikamenten behandelt werden? Eine neue Studie des Universitätsklinikums Bonn (UKB), der Universität Bonn und der Universität Hamburg gibt Anlass zur Hoffnung. Die Forschenden zeigen, dass bei der besonders aggressiven crescentischen Glomerulonephritis (cGN) bereits niedrige, wiederholte Steroiddosen ausreichen könnten, um die Entzündung zu stoppen. Die Ergebnisse, die jetzt in Science Translational Medicine veröffentlicht wurden, könnten die Behandlung vieler Patient:innen grundlegend verändern – und Nebenwirkungen deutlich reduzieren.
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Medizin
Motorische Verlangsamung bei Schizophrenie: Neue Therapieansätze durch Magnetstimulation

Motorische Verlangsamung bei Schizophrenie: Neue Therapieansätze durch Magnetstimulation

Etwa ein Prozent der Bevölkerung erkrankt im Laufe des Lebens an Schizophrenie, einer schweren psychischen Erkrankung, die durch Störungen des Denkens, der Wahrnehmung, der Gefühle und oft auch des Verhaltens gekennzeichnet ist. Zwar ist Schizophrenie nicht heilbar, jedoch inzwischen gut mit medikamentösen und psychotherapeutischen Therapien behandelbar. Bei etwa 80% der Betroffenen treten jedoch unabhängig von den Nebenwirkungen der Antipsychotika motorische Störungen auf. Bei jedem:r zweiten Betroffenen sind die Bewegungen und auch die Gedankengänge verlangsamt. „Alles, was sie tun, ist langsamer, manchmal so stark, dass der Alltag nicht mehr allein bewältigt werden kann", sagt Prof. Dr. Sebastian Walther, Direktor der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am Uniklinikum Würzburg (UKW). Motorische Störungen bei psychiatrischen Erkrankungen zählen zu seinen Forschungsschwerpunkten.
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Medizin
Herz-Kreislauf-Stillstand: Spezialisierte Weiterversorgung verbessert Überlebenschancen deutlich

Herz-Kreislauf-Stillstand: Spezialisierte Weiterversorgung verbessert Überlebenschancen deutlich

Die klinische Weiterversorgung nach einem Herz-Kreislauf-Stillstand hat entscheidenden Einfluss auf die Überlebens- und Genesungschancen von Patient:innen. Das belegt der aktuelle Jahresbericht 2024 zu den Cardiac Arrest Centern des Deutschen Reanimationsregisters. Der Bericht analysiert über 6.800 Fälle aus 112 Kliniken in Deutschland, Österreich und der Schweiz und zeigt erneut: Wer nach erfolgreicher Reanimation schnell und gezielt weiterbehandelt wird, hat deutlich bessere Chancen auf ein gutes neurologisches Ergebnis.
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Medizin
Bisphosphonate zeigen lebensverlängernde Wirkung bei Osteoporose

Bisphosphonate zeigen lebensverlängernde Wirkung bei Osteoporose

Der Wirkstoff Alendronat verhalf zu einem Therapiedurchbruch bei Osteoporose. In den 1990er-Jahren wurde entdeckt, dass die Substanz den mit dieser Krankheit einhergehenden fortschreitenden Knochenschwund im Alter deutlich reduzieren kann. Dabei wurden die Gruppe der Bisphosphonate, zu denen diese Substanz gehört, ursprünglich eigentlich zu anderen Zwecken entwickelt – sie sollten etwa als Zusatz von Waschmitteln Verkalkungen verhindern. In der Medizin entdeckte man, dass Bisphosphonate wie Alendronat auch die Aktivität der Osteoklasten, die im Körper für den Abbau der Knochenstrukturen zuständig sind, wirksam hemmen konnten. Das Ergebnis war, dass Schenkelhals- oder Wirbelkörperfrakturen, die mit schwerer Osteoporose einhergehen, deutlich vermindert wurden.
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Reise- und Tropenmedizin
Reisemedizinische Beratung nicht nur bei Fernreisen wichtig

Reisemedizinische Beratung nicht nur bei Fernreisen wichtig

Zum Start der Fernreisesaison rückt die reisemedizinische Beratung wieder in den Fokus. Fragen zur Reiseregion und Reisedauer spielen ebenso wie der Anlass der Reise und die Reisebegleitung eine entscheidende Rolle für die Bewertung des individuellen Gesundheitsrisikos, das mit dem Aufenthalt verbunden ist. Neben den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) und des Auswärtigem Amtes spielen auch nationale Impfempfehlungen und -pflichten sowie lokale Besonderheiten eine wichtige Rolle [1].
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