Freitag, 29. März 2024
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Gesundheitspolitik

Telemedizin im Berufsalltag – an die eigene Gesundheit denken

Telemedizin im Berufsalltag – an die eigene Gesundheit denken
© Andrey Popov – stock.adobe.com
Die Telemedizin-Branche wächst rasant. Allerdings fehlen bisher Konzepte, die neue digitale Angebote sinnvoll in die bestehenden physischen Versorgungsstrukturen der niedergelassenen Ärzteschaft einbinden. Dies will Doktor.de mit seinem Markteintritt ändern. Ziel ist eine neue Art der hybriden ambulanten Versorgung, die digitale und physische Strukturen eng verzahnt. Diese soll nicht nur neue, flexible Arbeitsstrukturen für Mediziner:innen schaffen, sondern Ärzt:innen in der alltäglichen Arbeit durch Effizienzgewinne helfen. Die patientenzentrierte Versorgung bleibt sichergestellt und die Qualität steigt, weil Ärzt:innen mehr Zeit für ihre Patient:innen haben.
In Schweden ist das Modell bereits erprobt, Doktor.se ist mittlerweile der führende europäische Anbieter für digitale und physische Gesundheitsversorgung. In Deutschland startet der Anbieter nun unter dem Namen Doktor.de zunächst mit einem medizinischen Sofort-Service per App. Darauf aufbauend möchte das Unternehmen eigene ambulante Versorgungsstrukturen etablieren und mit einem weiten Netzwerk von niedergelassenen Ärzt:innen und Partnerpraxen kooperieren, um die Integration der digitalen Medizin mit der physischen Welt weiter voranzutreiben.

Vereinfacht den Zugang zur Medizin für beide Seiten

Sowohl für Patient:innen als auch für Ärzt:innen ist der Zugang zur virtuellen medizinischen Versorgung von Doktor.de unkompliziert möglich: Patient:innen können sich die App im Google Play Store oder App Store downloaden und innerhalb weniger Minuten registrieren. Kooperierende Ärzt:innen können nach Anmeldung und Onboarding in den von ihnen festgelegten Zeitfenstern per Webanwendung Patienten und Patientinnen einfach digital behandeln, ohne aufwändige Implementierung von Software. Viele in der Praxis oft manuelle Prozesse werden bei dem digitalen Versorgungspfad von Doktor.de automatisiert: Bei der Registrierung des Patienten in der App werden alle notwendigen Angaben wie Versicherungsdaten, Geschlecht, Alter etc. direkt digital erfasst und automatisiert ans Patienteninformationssystem übertragen. Eine vorgeschaltete symptomorientierte Anamnese, welche von der digitalen Schwester “Anna” durchgeführt wird, stellt dem behandelnden medizinischen Personal überdies Gesundheits- und Anamnesedaten direkt zur Verfügung, auch vom Patienten hochgeladene Fotos oder Behandlungsunterlagen können so eingesehen werden. Ärzt:innen können sich somit schon vor der Konsultation ein umfassendes Bild über die angegebenen Beschwerden machen.

Im Schnitt warten Patient:innen maximal 30 Minuten auf das Videogespräch mit dem Arzt oder der Ärztin. Die Notwendigkeit einer vorherigen Terminvereinbarung entfällt für die Patient:innen gänzlich, und das 365 Tage im Jahr von 7 bis 22 Uhr. Rezepte, Überweisungen und Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen sind für die Patient:innen im Anschluss an die Behandlung direkt in der App einsehbar und der Arzt bzw. die Ärztin benötigt nur wenige Klicks, um diese der Patientin bereitzustellen.

Zahlen aus Schweden zeigen, dass die digitalen Tools für das medizinische Personal insgesamt rund zehn Minuten Zeit pro Patient:in einsparen und den bürokratischen Aufwand signifikant senken. Patient:innen können so effizient digital behandelt werden, während Mediziner:innen in der Praxis mehr Zeit für die wirklich notwendigen Fälle haben. Das Angebot ist für Ärzt:innen in der Pilotierungsphase kostenlos.

Entlastet Ärzt:innen und schließt die Versorgungslücke

Der demografische Wandel sorgt dafür, dass zukünftig immer mehr Patient:innen von immer weniger Ärzt:innen bzw. mit immer weniger Arzt-Stunden versorgt werden müssen. Hinzu kommt, dass jeder siebte Hausarzt sich in einem Alter befindet, in dem üblicherweise der Ruhestand beginnt oder absehbar abgewogen wird. Etwa 3.300 Hausarztsitze waren bereits im Jahr 2020 unbesetzt und 30.000 Hausärzte werden bis 2035 altersbedingt ausscheiden, womit 20% der Landkreise unterversorgt sein werden (1). Zur Schließung der Versorgungslücke sind moderne und digitale Konzepte dringend notwendig. Darüber hinaus soll Ärzt:innen in den eigenen Praxisverbünden von Doktor.de ein Arbeitsumfeld geboten werden, welches modernes, flexibles und digitales Arbeiten zulässt und damit auch für die nachrückende Generation der Mediziner:innen attraktiv ist. Das Unternehmen verzahnt damit digitale und physische Behandlungswege, um eine zukunftsfähige und effiziente Gesundheitsversorgung mit hoher Qualität zu schaffen.
 
 

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© setthaphat – stock.adobe.com
Durch die Berentung vieler Hausärzt:innen in den kommenden Jahren, mehr Teilzeit-Modellen bei Jungmediziner:innen und der demographischen Entwicklung ist ein flächendeckender Versorgungsmangel die Folge – auch in der Großstadt. Lange herrschte die Annahme vor, Großstädte seien überversorgt, während eine ärztliche Versorgung besonders in ländlichen Regionen schwer zu finden sei. Dabei gibt es bereits Unterschiede im Stadtteilgefälle von Großstädten. Beispiel Berlin: Die Stadtteile Neukölln und Lichtenberg weisen eine Hausärztedichte unterhalb der berlinweiten und auch bundesweiten Hausärztedichte auf (2). Mithilfe des digital-physischen Ansatzes von Doktor.de werden auch Praxen in Randgebieten von Großstädten wieder attraktiver, denn die Einzugsgebiete vergrößern sich. So können Ärzt:innen weiterhin von den sogenannten “Verdünner-Patient:innen” profitieren.

Das Unternehmen Doktor.se sammelte bereits viel Erfahrung in der Umsetzung hybrider Gesundheitsstrukturen: Mehr als eine Million Patient:innen nutzen den digitalen Service von Doktor.se in Schweden, was rund 10% der schwedischen Bevölkerung entspricht. In Schweden setzt Doktor.se seine digitalen Tools auch in den eigenen medizinischen Zentren ein und ist mittlerweile Europas zweitgrößter hybrider Telemedizin-Anbieter. Knapp 200.000 Patient:innen werden in den von Doktor.se betriebenen ambulanten digi-physischen Versorgungszentren behandelt.

Susanne Kreimer, Geschäftsführerin und Chief Medical Officer von Doktor.de, erklärt: “Als Ärztin möchte ich für die so häufig frustrierten Patient:innen eine moderne und effiziente Versorgung mit hoher Qualität und einem außergewöhnlichen Servicelevel schaffen. Die eingestaubten und starren Strukturen sorgen aktuell dafür, dass kranke Menschen zu unzufriedenen Patient:innen werden; sie müssen stundenlang in besetzten (Telefon-) Warteschlangen ausharren, um einen Arzttermin zu ergattern, nur um dann erneut stundenlang im Wartezimmer zu sitzen. Das muss sich ändern. Für meine oft unzufriedenen ärztlichen Kolleg:innen ist es mir wichtig, mit zeitgemäßen Strukturen den Medizinberuf wieder zu modernisieren, ihn wieder attraktiv zu machen und ihnen Zeit für das Wesentliche zu geben: die Patientenversorgung. Damit in Zukunft zufriedene Patienten wieder von motivierten Mediziner:innen versorgt werden.“

Dr. Dirk Tietz, Geschäftsführer und Chief Operations Officer von Doktor.de, über den deutschen Markteintritt: "Ich möchte als Geschäftsführer mit Doktor.de eine zukunftsweisende Lösung bieten, die sowohl für Patient:innen als auch Ärzt:innen die medizinische Versorgung verbessert. Dabei möchte ich die Vorteile der Digitalisierung nutzen, die in der Gesundheitsbranche noch ein riesiges, ungenutztes Potenzial entfalten kann. In das neu gegründete Unternehmen bringe ich meine Erfahrungen der bereits stärker digitalisierten Reisebranche ein. Ziel ist es, Doktor.de mit seinem hybriden Ansatz als einen der wichtigsten Spieler am deutschen Markt zu etablieren.”

“Die Vision von Doktor.se ist es, jedem Patienten und jeder Patientin einen schnellen und einfachen Zugang zu einer medizinischen Versorgung zu ermöglichen – und zwar von wo auch immer der oder diejenige dies gerade am dringendsten benötigt. Ich bin stolz, dass unser Angebot nun auch in Deutschland zur Verfügung steht.”, sagt Martin Lindman, Gründer und Geschäftsführer des schwedischen Mutterunternehmens Doktor.se.
 
 

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© gpointstudio – stock.adobe.com

Weitere Nutzwerte für Mediziner:innen

  • Die hybride Versorgung entlastet Arztpraxen und Notaufnahmen, indem Patient:innen mit Bagatellerkrankungen u.a. während Grippe- und Pandemiezeiten effizient digital versorgt werden können.
  • Die App gestaltet die Behandlungspfade patientenzentrierter, indem lange Wartezeiten und unnötige Wege vermieden werden, und paart dies mit einem hohen Service-Level, was sich positiv auf die Zufriedenheit der Patient:innen auswirkt.
  • Der Einsatz digitaler Lösungen schafft neue, attraktive Arbeitsbedingungen für Ärzt:innen: Zukünftig sollen bei Doktor.de angestellte Mediziner:innen auch im Home-Office und in Teilzeit flexibel arbeiten und damit Beruf und Familie besser vereinbaren.
  • Der digitale Service bietet Mediziner:innen Terminsicherheit: Aktuell werden rund 40% der Termine noch am Behandlungstag oder gar nicht abgesagt, was zu hohen Umsatzeinbußen führt (3). Durch das digitale Wartezimmer für die Patient:innen entfällt die Terminvereinbarung gänzlich.
  • Die telemedizinische Anwendung ist nach den Standards des Datenschutzes und der Informationssicherheit durch die TÜV Informationstechnik GmbH, TÜV Nord Gruppe zertifiziert und bei der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) als zertifizierter Videodienstanbieter gelistet. Die Nutzung ist bei gesetzlich versicherten Patient:innen über den einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) und bei Privatversicherten über die Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) abrechenbar.

Quelle: Doktorde GmbH

Literatur:

(1) Robert Bosch Stiftung (2021), Gesundheitszentren für Deutschland, S. 8.
(2) Albrecht, Benck, Ochmann (2017), Ambulante ärztliche Versorgung in den Berliner Bezirken Lichtenberg und Neukölln - Grundlagen für die Entwicklung eines Versorgungskonzepts
(3) ZWP (2015), Terminausfälle und deren wirtschaftliche Auswirkungen


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